Annedore Leber als Publizistin – Das ist das Thema der neuen Ausstellung des Arbeitskreises „Lern- und Gedenkort Annedore und Julius Leber“. Die Ausstellung ist auf dem Gelände der Kohlenhandlung als Openair-Ausstellung und in einer erweiterten Fassung auf dieser Webseite zu sehen
Nach dem 2. Weltkrieg begann Annedore Leber eine Karriere als Publizistin und Politikerin. In beiden Rollen arbeitete sie aktiv am Aufbau eines demokratischen deutschen Staates mit. Von April 1946 bis Oktober 1950 war sie Lizenznehmerin und Mitherausgeberin der Berliner Tagesszeitung Telegraf. Sie gründete den Mosaik-Verlag (später Verlag Annedore Leber), der in den frühen 1950er-Jahren auf dem Gelände der Kohlenhandlung seinen Sitz fand. Annedore Leber gab zunächst von Oktober 1947 bis Juli 1949 das Monatsblatt Mosaik in ihrem eigenen Verlag heraus. Nach dem Einstellen der Zeitschrift setzte sie ihren verlegerischen Weg mit der Publikation von politischen Broschüren fort. Ab 1952 veröffentlichte sie Bücher, darunter mehrere Titel, mit denen sie den Widerstand gegen die NS-Herrschaft bekannt und sein Vermächtnis für die Nachkriegsdemokratie nutzbar machen wollte. Zeitgleich gab sie Kinder- und Jugendbücher heraus, die zu Demokratie und Toleranz erziehen sollten. Sie veröffentlichte in ihrem Verlag zudem sozialpädagogische Literatur und Bücher zur Berufsbildung.
Am 18. Mai 2017 wurde die Ausstellung im Spenerhaus in der Leberstraße, Berlin-Schöneberg, eröffnet. Nach der Vorstellung des Ausstellungskonzeptes lasen Menschen aus dem Arbeitskreis Textstellen aus Annedores Lebers vielfältigem Werk vor. Denn sie war nicht nur Herausgeberin sonder schrieb auch als Journalistin und Kommentatorin zum Zeitgeschehen. Und ihre Texte besitzen teilweise eine überraschende Aktualität.
Die Ausstellung wurde am 20. Mai 2017 auf dem Gelände der Kohlenhandlung in der Torgauerstrasse aufgebaut und ist dort für alle Besucher des Annedore-Leber-Parks bis zu Herbst zu sehen.