Soldat, Generalstabschef, Widerstandskämpfer
Ludwig Beck spielt eine zentrale Rolle beim Umsturzversuch von 1944 und gehört zum konservativen Flügel des Widerstands. Wegen seiner Ablehnung des Krieges tritt er 1938 als Generalstabschef des Heeres zurück.
Unmittelbar nach der Schulzeit in Wiesbaden beginnt 1898 die 40-jährige Militärlaufbahn von Beck. Er wird Fahnenjunker im preußischen Heer und steigt nach dem Ersten Weltkrieg innerhalb der Reichswehr zum General auf. Zentrale Aufgaben übernimmt er 1933 im Reichswehr-Ministerium als Chef des Truppenamtes. Seinen höchsten Posten als Generalstabschef des Heeres tritt er 1935 in der Wehrmacht an.
Seine Haltung gegenüber dem NS-Regime ist zunächst positiv. Beck lehnt jedoch die Kriegstreiberei Hitlers ab. Er bemüht sich vergeblich, die Generäle von seiner Position zu überzeugen. Daraufhin legt er 1938 sein Amt nieder und wird aus dem aktiven Dienst entlassen.
Er kommt danach in Kontakt mit der konservativen Opposition um Carl Friedrich Goerdeler. Schließlich beteiligt er sich an den Umsturz- und Attentatsplänen der inzwischen vernetzten Widerstandsgruppen. Um auch Julius Leber kennenzulernen, sucht er ihn 1943/44 in der Kohlenhandlung auf. Zuletzt führen sie dort zwei lange Unterredungen kurz vor Lebers Verhaftung Anfang Juli 1944. Wäre der geplante Sturz des NS-Regimes erfolgreich gewesen, hätte Beck das Amt des neuen Staatsoberhaupts übernommen.
Nach dem Scheitern des Attentats vom 20. Juli 1944 wird er von General Fromm noch am Abend aufgefordert, Selbstmord zu begehen. Beck fügt sich schwere Verletzungen zu und wird schließlich von einem Feldwebel erschossen.