Der Arbeitskreis Lern- und Gedenkort Annedore und Julius Leber hat eine neue Ausstellung hinterm Bauzaun der ehemaligen Kohlenhandlung aufgebaut. Wie jedes Jahr haben wir uns an der Aktion Denkmal am Ort beteiligt dabei die Ausstellung eröffnet und Interssierte über Stand und Planungen für den Lern- und Gedenkort informiert.
Das wichtigste: Ein Bauantrag beim Bezirk wurde gestellt. Nachdem unser Antrag zur Förderung des Umbaus der ehemaligen Kohlenhandlung bei der Lotto-Stiftung 2021 positiv entschieden wurde, konnten wir damit den nächsten Schritt hin zum künftigen Lern- und Gedenkort gehen. Mittelpunkt unserer Ausstellung sind deshalb die Planungen für den Ort.
Dieses Vorhaben begann vor 10 Jahren mit der Gründung des Arbeitskreises, um zu verhindern, dass das Gebäude nach Plänen des Bezirks abgerissen wird. Das Ziel des Arbeitskreises war der Erhalt des Hauses und die Würdigung des historischen Orts.
Der Umbau
Das Hauptgebäude der ehemaligen Kohlenhandlung und der spätere östliche Anbau bleiben bestehen. Das Dach wird angehoben. Ein Fensterband sorgt für Tageslicht in den Räumen, bewahrt die historische Gebäudeform und sorgt gleichzeitig für die heute baurechtlich erforderliche Raumhöhe. Alle Versorgungsanschlüsse zum Haus werden wieder hergestellt.
In dem von Annedore Leber erbauten westlichen Gebäudeteil entstehen ein Ausstellungs- und Präsentationsbereich. Hier wird es neben Ausstellungen Platz für Austausch und Gespräche sowie eine Teeküche für Besucherinnen und Besucher geben. Der östliche Anbau wird in einen Raum für Seminare, Veranstaltungen und Begegnungen umgebaut. Der Zugang zum Gebäude und den geplanten Sanitäranlagen werden barrierefrei sein.
Der Außenbereich
Das Gelände bleibt in der vorgefundenen Form erhalten und wird weiterhin für wechselnde
Ausstellungen am Zaun genutzt. Schwerpunkte dabei sind Annedore und Julius Leber, der
Widerstand während der NS-Diktatur und die vielfältigen Aktivitäten von Annedore Leber
in der Nachkriegszeit.
Die unterschiedlichen Pflasterungen auf dem Gelände bleiben als „Bodendenkmal“ erhalten.
Besucher können sich hier aufhalten und der Bereich kann auch für Veranstaltungen
genutzt werden. Die aus unterschiedlichsten Steinen errichtete Außenmauer zur Straßenseite wird erhalten und restauriert.
Konzept und Nutzung
Im Gebäude wird es drei Bereiche geben:
- Ausstellungen und Präsentationen
- Austausch mit Versorgung aus der Teeküche
- Seminarraum
Im mittleren Gebäudeteil wird eine kleine Dauerausstellung aufgebaut. Am Beispiel von An-
nedore und Julius Leber wird der Widerstand gegen den Nationalsozialismus anschaulich
thematisiert. Die Entwicklung der Demokratie und der Umgang mit dem Widerstand nach 1945
werden ebenso erfahrbar. Auch für wechselnde Themen wird hier Platz sein. Mappen mit
weiteren Informationen dienen der Vertiefung. Hier werden auch Medien für Menschen mit
Sinneseinschränkungen zur Verfügung stehen.
Für die Ausstellungen wird es feste Öffnungszeiten mit Ansprechpartner*innen geben.
Der Bereich für Gespräch und Aufenthalt soll zahlreiche Funktionen vereinigen. Neben der
Versorgung von Besucher*innen und Veranstaltungsteilnehmer*innen aus der Teeküche
wird er der Ort für Begegnung und Austausch sein. Hier werden sich ehrenamtlichen Be-
treuer*innen aufhalten und Besucher*innen informieren. Es wird ein regelmäßiges offe-
nes Angebot geben zum Kennenlernen der Einrichtung und zum Austausch mit der Nach-
barschaft. Hier entsteht die Anlaufstelle für interessierte Ehrenamtliche. Auch die Treffen
des Arbeitskreises werden vor Ort stattfinden.
Der Seminarraum erhält eine für Bildungsveranstaltungen notwendige Präsentationstechnik. Es gibt:
- Veranstaltungen wie Vorträge oder Lesungen
- Termine für Schulklassen oder Jugend- und Erwachsenengruppen,
- Seminare zu Themen rund um den Lern- und Gedenkort für unterschiedliche Zielgruppen.
Für jeden Zweck kann die Möblierung des Raumes flexibel angepasst werden.