Die vorwärts Liederfreunde, ein SPD-Chor, gaben mit ihren ersten Liedern den Auftakt zur Veranstaltung vor der ehemaligen Kohlenhandlung von Annedore und Julius Leber. Die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) in der SPD hat in den Annedore-Leber-Park eingeladen zu ihrer Veranstaltungsreihe 160 Jahre SPD. Rolf Wiegand, Landesvorsitzender der AfA, erklärte, dass sie damit ein Zeichen setzen und Menschen würdigen möchten, die ihre langjährige Geschichte geprägt haben. Martina Fiebelkorn, Mitglied im Arbeitskreis Leber und Vorsitzende des Stadtteilvereins Schöneberg berichtete über den langjährigen Einsatz des Arbeitskreises für die Entwicklung eines Lern- und Gedenkortes und die Planungen dazu.
Auch Ruth Möller ist im Arbeitskreis. Sie gab eine Einführung zum politischen Wirken von Julius und Annedore Leber. Und hob die Zeit hervor, in der Lebers Kohlenhandlung zum Treffpunkt des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus wurde. Das ist auch Thema der Ausstellung Besucher der Kohlenhandlung, die der Arbeitskreis dieses Jahr hinterm Bauzaun zeigt. Menschen aus linken, bürgerlichen und militärischen Kreisen fanden sich hier trotz unterschiedlicher Ziele und Weltanschauungen in einem breiten Bündnis zum Sturz des Nationalsozialismus zusammen. Nach dem gescheiterten Attentat zahlten viele von ihnen dafür mit ihrem Leben.
Gaby Bischoff, SPD-Abgeordnete im Europäischen Parlament, dankte dem Arbeitskreis für die Initiative zum Erhalt der ehemaligen Kohlenhandlung. Sie erinnerte daran, dass Julius Leber als gebürtiger Elsässer für die Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland eingetreten ist. Und Michael Biehl, Berliner Staatssekretär für Wirtschaft, wies die Besucher der Veranstaltung auf die Möglichkeit hin, im Förderkreis den Lern- und Gedenkort zu unterstützen.
Der Chor sang als Abschluss das israelische Lied des Friedens.